Im Kämmerlein ein Närrchen sitzt,
das eifrig neue Menschen schnitzt.
Er häuft sich Ismen, schön sortiert.
Der Mensch der Zukunft wird kreiert.
„Die Theorie ist einwandfrei,
der Zweifel ist mir einerlei.“
Sagt er, auch wenn Realität,
im Gegensatz zum Dogma steht.
Er sieht die Welt als optional,
die Wirklichkeit ihm zu banal.
Er schalt die eig’nen Augen lügen,
wenn sie die Theorie betrügen.
Die Welt muss weichen den Ideen,
Beweise sind unangenehm.
Es sei denn sie belegen just,
was er schon lange hat gewusst.
Wer klug sein will, der folge nicht
der Lehr’ die Prüfung widerspricht.
Wer in Doktrin gefangen starr,
der bleibt ein Narr – für alle Jahr.
